Donnerstag, 30. Juni 2011

In Toronto angekommen

Die defekte Toilette bestimmte den Tag und die Stimmung, und dann ging auch am Armaturenbrett einiges nicht!
In Belleville finden wir die www.carlcoxrv.com, Glen Cox telefonierte herum und machte mir wenig Hoffnung, das Teil oder eine neue Cassette in CA zu bekommen. Aber seine Werkstatt durfte ich benutzen, wo ich  das "Ding" hoffentlich stabil reparieren konnte.

Gleichzeitig erreichte mich die Mail von Thetford, dass das Teil in Amerika nicht zu bekommen sei, sie mir aber eine Kassette zusenden würden, wenn ich wollte. Ich habe sie soeben bestellt, mal sehen, ob das klappt!

Ach ja, und eine Sicherung war defekt, es geht wieder alles.

Das war unser Weg heute

Mittwoch, 29. Juni 2011

Es ist zum Verrückt werden! Schon wieder was kaputt.

Wir fahren mit der kostenlosen Fähre (Hallo Norwegen!!) auf das Festland und schauen uns Kingston an, das sich zu Beginn Hoffnungen machte, zum kanadischen Regierungssitz zu werden. Nun haben sie ein riesiges Rathaus, denn Königin  Viktoria entschied sich für Ottawa, zu damaligen Zeiten ein Dorf mit 5000 Einwohnern in der Wildnis. Dann den See entlang auf einen Campingplatz Lake Avenue Park am East Lake. Ich benutze die Toilette, der Schieber geht nicht mehr auf!! Nach zwei Stunden Reparatur am Toilettentank, Details lasse ich weg, habe ich sie notdürftig repariert.

An diesem Deckel ist dieser blöde Nippel abgebrochen! Hoffentlich hält die  Notreparatur, bis ich einen besorgt habe. Woher, weiß ich noch nicht....

Nach dem Dinner und vor Kingston


28.06.2011

Heute war ein super Tag!  Wir sind mit einer Touri-Boat-Tour durch die 1000-Islands gefahren, eine wunderschöne Gegend. Trotzdem muss ich natürlich meckern, es ist ein Auftrieb wie am Königssee oder bei Neuschwanstein. Es gibt ganze Schiffe nur für Japaner.

 
Und am Rande, kanadischer Umweltschutz: Die Busfahrer waschen ihre Busse auf dem Parkplatz, während sie warten.
Danach fahren wir über die International Bridge auf Hill Islands, auf der die Kanadisch-US-Amerikanische Grenze ist. An dem 130m hohen Aussichtsturm treffen wir ein Ehepaar aus der Südsteiermark mit ihren zwei erwachsen Kindern. Kuriose Situation, wir stehen auf 130m Höhe, bewundern 1000-Islands und tauschen uns über Weine aus.

Der Grenzübergang nach USA war problemlos. Dann habe ich für $350 getankt , ca. 0,78€ der Liter! und wieder zickt meine Kreditkarte, warum auch immer.

Nach ca. 30 km fahren wir an die Fähre, die auch Grenze ist. Eine nette amerikanische Grenzpolizistin klärt, ob uns die Fähre überhaupt mit nimmt. Sie fürchtet, das Auto sei zu groß. Die Fähre nimmt uns mit, auch wenn wir nur knapp und quer auf diese passten.






In Wolfes Island gibt es ein Hotel mit einem sehr gelobten Restaurant, General Wolfes Hotel, an dem wir halten. Wir melden uns zum Diner an und dürfen auf dem Parkplatz übernachten. Die Wirtin stammt aus Tschechien, einem kleinen Ort nahe Dresden.
Das Dinner war hervorragend, für $150 haben wir vier Gänge (Spinatsuppe mit Ingwer, Salat, gefüllter Fasanenschenkel mit Chassissauce und Creme Caramel), eine Flasche Wein und das Parken bekommen.

Die Köchin


Wir stehen auf dem Parkplatz am Wasser,  ein altes Paar spaziert vorbei und ich komme ins Gespräch  mit Ihnen, Claire (83) und Bernhard (95), wie sich später herausstellt. Sie spazieren weiter und auf dem Rückweg laden sie uns in ihr Haus ein, dass nur ein paar Meter entfernt ist.  Sie erzählen aus ihrem Leben, zeigen uns Bilder ihrer Insel in einem See nahe Thunderbay. Wir reden über Umweltschutz und die Griechenlandkrise. Einfach erstaunlich, wie insbesondere Claire fit ist. Sie zeigen uns ein Bild aus dem letzten Jahr, dass beide im Kanadier zeigt, das Hobby von den beiden! Wir trinken ein Bier(ich) und eine Whisky (Irmi, Claire) dann ziehen wir uns zurück, was für ein Tag!



Und das sind wir gefahren seit Ottawa

Montag, 27. Juni 2011

Es wird repariert!

Gestern, Sonntagabend, sagt das Internet, dass die Wasserpumpe in Hamilton nahe Toronto angekommen ist und heute früh, teilt es uns mit, dass sie in Ottawa ist! Wir sitzen beim Frühstück und Roy Fisher, der Werkstattboss von Drummond, der Reparaturfirma von nebenan, erscheint; er hat auch gelesen, dass die Wasserpumpe in Ottawa ist. Wir bitten ihn, mit UPS zu telefonieren und siehe da, eine Stunde später erscheint er mit Wasserpumpe und Monteur und beide begeben sich bei strahlendem Sonnenschein an die Arbeit.
Die Wasserpumpe passt!
Wir haben große Hoffnung, Ottawa nach 6 Tagen verlassen zu können! 

14:00 Ortszeit, der Motor läuft und scheint dicht zu sein! 

Bruce in Action
Roy cool, always cool

Und ich happy!!!


Wir sind jetzt 100km in Richtung Toronto gefahren, wieder am St. Lorenzstrom entlang.  Die Pumpe ist dicht. Wir sind den 1000 Islands Parkway gefahren, eine traumhaft schöne Gegend mit wunderbaren Anwesen im englischen Stil und gepflegten Gärten. Auf einigen der Inseln (es sind weit mehr als 1000 stehen z.T. riesige Häuser mit Bootsgaragen.
Zu Beginn des Parkway sehe ich ein Schild, dass die Durchfahrt für Trucks über 5000kg verbietet. Nach wenigen Kilometern sehe ich viel blaues und rotes Licht hinter mir, ein örtlicher Polizist. Er war unglaublich nett,  wollte meinen Führerschein sehen und lies sich dann überzeugen, dass wir ein Motorhome fahren und keinen Truck. Er empfahl uns noch den Campground, den wir ohnehin ansteuerten.  Jetzt stehen wir in Ivy Lea, direkt an der Brücke in die USA und schauen, nachdem wir uns im Fluss erfrischt haben den Booten und Jetskis zu, die ihre abendlichen Runden drehen. Mal haben sie kanadische Flaggen, mal US-Flaggen.







Samstag, 25. Juni 2011

Warten, sonst nichts....

Der Tag ist wenigstens regenfrei und wir können unserer Klamotten aus dem Bad ins Freie bringen.

Irmi liest viel und ich daddele ein wenig im Internet finde heraus, dass die Zugfahrt von Toronto nach Halifax 1 1/2 Tage dauert und mit Kabine pro Person über $800 kostet. Ich versuche, den Boiler im Bad an 110V anzuschließen. Das gelingt zwar, aber die Heizleistung ist so miserabel, das es keine Alternative ist. Also weiter kalt duschen oder die Duschen des Platzes benutzen. Wir gehen uns gegenseitig ein wenig auf den Geist......
Morgen soll das Wetter besser sein, dann können wir etwas mit dem Moped unternehmen.

Freitag, 24. Juni 2011

Warten auf die Pumpe

Herr Tiele mailt mir, dass die Teile unterwegs seien und dazu die ID-Nummer von UPS. Die Teile liegen in Köln. Ich besuche Roy Fisher in seinem kleinen Büro und wir reden ein wenig über dies und jenes. Er erzählt mir, dass er seit 25 Jahren in diesem Familienbetrieb tätig sei und sein Hobby sei Fischen und Jagen. Jeden Herbst fährt er dazu mit Freunden an die Thunder Bay. Stolz zeigt er mir seine Jagdausweise, die ihn auch zur Elch- und Bärenjagd berechtigen. Elche hat er schon geschossen, Bären noch nicht. Er ist ein sehr liebenswerter, offener und ehrlicher Kerl, der mir immer sympathischer wird. Ich bin sehr froh, hier gestrandet zu sein und nicht irgendwo anders. Zurück am Auto drängt Irmi zur Fahrt mit dem Moped in die Stadt. Ich habe Bedenken wegen des Wetters, setze mich aber nicht durch. Zuerst geht es an die Rideau-Falls, daneben ist der Wohnsitz des kanadischen Premiers.



Dann weiter durch den Rockwell-Park und das angrenzende Prominentenviertel zum Bahnhof. Ca. ein Dutzend Abfahrten bzw. Ankünfte pro Tag, dafür ist er völlig überdimensioniert!


Irmi möchte mit dem Zug fahren und erkundigt sich nach der Verbindung nach Smith Falls und zurück, das ist 80km entfernt auf der Strecke nach Toronto. Es gibt nur eine mögliche Verbindung und die würde um 6:45 starten. Wir verzichten.
Es beginnt zu regnen und wir fahren zum Ribb-Fest. Dort angekommen, regnet es in Strömen, die Leute stehen trotzdem Schlange.

Wir essen  "full rack" zusammen, also die Hälfte aller Schweinerippen. Es schmeckt wirklich gut; die Rippchen sind sehr fleischig. Es regnet weiter, als wir uns auf dem Weg machen. Nach 500m fängt es wieder an zu gießen, wir warten bei heißer Schokolade (Irmi mit Cointreau) auf Besserung, sie kommt nicht. Wir fahren los und dann geht es richtig los. Mit läuft das Wasser unter das Visier und tropft dann von der Nase, an die ich  nicht herankomme. Die 12 km werden zur Ewigkeit. Am Auto angekommen steht mir das Wasser in den Schuhen und tropft aus der Jacke. Ab ins das Auto, alle Klamotten (sogar die Unterhose ist nass wie eine Badehose) ins Bad, abtrocknen, Heizung an, warme Fließklamotten an und dann einen Whisky. Jetzt geht es besser und ich schreibe den Blog. Auf dem Platz haben sich kleine Seen gebildet.

Und so sah es in unserem Bad dann aus



und die durchweichten Schuhe trocknen vor der Warmluftheizung, die den Koffer fast zur Dampfsauna macht....

Donnerstag, 23. Juni 2011

Autoreparatur

Frieder hat mit der Firma neben dem Campingplatz vereinbart, dass das Auto um 8:00 Uhr repariert wird. Wir stellen also den Wecker auf 6:15 Uhr und sitzen um 7:15 Uhr am Frühstückstisch. In der Nacht hat es gegossen und gestürmt. Wir haben gestern Abend unser kleines Zelt aufgebaut, damit ich, während der Reparatur bei dem Sauwetter einen trockenen Platz habe und ggf. schlafen und lesen kann; denn die Alternative, mit dem Bus nach Ottawa zu fahren und Museen zu besuchen ist bei Regen und Sturm auch nicht verlockend.
Nun, um 7:15 Uhr hält neben unserem Auto ein Reparaturfahrzeug. Die Mechaniker sind da und sie wollen hier und jetzt arbeiten. Jetzt bewährt sich, dass wir bei Camping Schrader eine Abdeckung haben nähen lassen, die den Durchgang bei gekippten Fahrerkabine abdeckt und so verhindert, dass Wasser in das Führerhaus eindringt. Als wir die Mechaniker darauf ansprechen, warum das Auto nicht nebenan in der Werkstatt repariert wird, sagen sie, dass sie es gewohnt sind, draußen zu arbeiten; denn die vielen Spezialmaschinen, die sie warten, gehen auch im Winter und in der Nacht und natürlich auch bei Regen kaputt. So kann ich im Womo bleiben und habe nach dem Abwasch Zeit, diesen Blog zu schreiben, währen Frieder mit den Mechanikern im Regen steht und auch unser Zelt vor Nässe glänzt.

Es ist eine Katastrophe, die mitgebrachte Wasserpumpe passt nicht und es können auch keine Teile daraus verwendet werden. Ich rufe Daimler in Hannover an und Herr Tiele versichert mir, die Pumpe schnellstmöglich los zuschicken. Gott sei Dank sind wir in Ottawa, das ja per Flugzeug bestens angebunden ist. Jetzt heißt es warten. Ich werde noch versuchen, die defekte Winde zu reparieren.

Die anderen Camper sind sehr bemüht, einer leiht uns seinen Generator, damit wir die leeren Batterien wieder aufladen können.

Wir gehen zu Fuß (sehr exotisch) ca. 3km zur nächsten Mal, wo sich ein LCBO (Liquer Control Board Onatario, in Quebec hieß es SAQ, (Service Alcohol Quebec) befindet, um unsere Alkoholvorräte aufzufüllen, dem Frust muss genüge getan werden. Dort wird kanadischer Whisky zum Probieren angeboten. Sie wollen ihn uns mit Eis servieren und fragen, ob wir Cola in den Whisky haben wollen. Unser entsetztes NO, no ice and no coke please macht uns zu Außenseitern. Und dann riechen wir auch noch intensiv an dem Zeug.....

So, die defekte Winde ist auch repariert, wir sitzen im Auto bei einem Glas Wein und schauen dem aufziehendem Gewitter zu.

Den Whisky habe ich noch schnell mit dem Moped geholt vor dem Gewitter.


Mittwoch, 22. Juni 2011

Ottawa

Mal wieder eine allgemeine Bemerkung zu Kanada, auf was wir gerne verzichten würden:
Rasenmäher in jeglicher Größe und Motorisierung und deren Benutzer!
Käse, der zwar unterschiedlich aussieht, heißt, aber kaum anders schmeckt.
Was wir sehr vermissen :
Waschmaschinen, die diesen Namen verdienen. Üblicherweise waschen die Maschinen nur kalt, es ist ein Bottich, der sich 10min bewegt. Gestern hatten wir zum ersten Male eine Maschine gehabt, die auch an das heiße Wasser angeschlossen war. Für $1,75 wurde die Gelegenheit sofort genutzt und alles, aber auch alles gewaschen.

So, das haben wir von der Seele. 

Also, wir sind gestern die paar Kilometer nach Ottawa und sind damit in Britisch Kanada angekommen und man sieht es auf den ersten Blick, die meisten Menschen sehen britisch aus!

Bei schönstem Wetter besichtigen wir die Stadt


Und fahren dann auf den Campingplatz. Morgen wollen wir mit dem Moped in die Stadt. Neben dem Campingplatz ist eine Spezialtransportfirma, auf deren Hof ich mal mit dem Moped spazieren fahre.....


Heute morgen zeigen sich bereits die Vorboten der Schlechtwetterfront (4 Tage Regen sind vorhergesagt) am Himmel, wir fahren trotzdem mit dem Moped los.


In der Innenstadt halte ich an einer Ampel und erzähle Irmi, das man hier bei Rot nur rechts abbiegen darf abends. Ich biege bei Grün rechts ab und werden gestoppt von einem Polizisten, braun, groß, gut aussehend! Er wollte den Führerschein sehen, dann den internationalen. Den hatte ich nicht dabei. Die Antwort auf die Frage nach dem Nummernschild "Germany" entspannte die Atmosphäre (sie war ohnehin nicht sehr angespannt) und wir wurden nach dem woher und wohin befragt und mit der Ermahnung, vorsichtig zu sein entlassen.


Am Markt wollten wir das Moped abseits auf dem "Sidewalk" parken, schon warf ein städtische Ordnungskraft da und verscheuchte und freundlich. Warum ein paar Meter ein Roller stehen durfte, habe ich dann nicht erfragt. Auf dem Parkplatz des Marriotts fanden wir dann kostenlosen Unterschlupf für das Moped, der Rezeptionschef war einverstanden.


Erst wegen des optimale Photos zum Nepian Point




und dann zum Parlament. Anhand der Bilder ist deutlich sichtbar, wir sind im englischen Teil Kanadas.




Was uns auffiel ist, das Kanada offensichtlich sehr unaufgeregt mit der Terrorbedrohung umgeht. An den vielen Eingängen steht nur ein Schild mit dem Hinweis "Eintritt nur für Angestellte des Parlamentes", sonst nichts. Dann sind noch vier! Streifenwagen, besetzt mit jeweils einem! gelangweilten Polizistin/en auf dem Gelände verteilt, sonst nichts. Keine schusssichere Westen, keine Panzerwagen, nichts. Und Kanada ist stärker engagiert in Afghanistan als wir. 


Auf der Sparksstreet, der Einkaufsstraße findet zu unserem Erstaunen ein Sparribsgrillwettbewerb statt. Mindesten ein Dutzend Grillstände bieten Sparribbs, halbe Hänchen und "Pulled Porc", zerkochte Schweineschulter an. 
Die Leute stehen in riesigen Schlangen an und sitzen überall herum, um das Zeug aus Plastik zu verzehren. Für $20 bekommt man eine gesamte Rippenseite. 




Wir flüchten in ein Bistro und trinken hervorragenden Cappucino und Latte Macchiato. Es regnet stärker und wir fahren mit dem Moped bei leichten Nieseln nach Hause, es ist Gott sei Dank warm.


Das Auto:


Die frühe Rückkehr ermöglicht es mir, zu der Werkstatt zu fahren und mit den Leuten zu reden. Wie gesagt, eine Spezialtransportfirma, in der Halle und auf dem Platz stehen riesige Trucks und der Boss der Werkstatt liegt unter einer noch größeren Schneefräse. Ich erkläre ihm meine Problem und er schickt zwei Leute los, um sich das Ganze anzuschauen. Die meinen "not a problem" und ich rede wegen des Termins noch einmal mit dem Boss. Auch er begibt sich  nun zum Auto, klettert darunter und meint "not a problem". Irgendwie sind mir die drei sympathisch und erscheinen mir in ihrer ruhigen Art kompetent. Was die alles reparieren müssen, da ist mein Motor geradezu ein Rasenmäher dagegen! Morgen um 8:00 fahre ich das Auto zu den Jungs, Irmi verbringt den hoffentlich nur einen Tag im Zelt, dass wir aufgebaut haben. Ganz nebenbei erzählt mir er Werkstattboss, dass sie eigentlich nur ihre eigenen Maschinen und Trucks reparieren, aber was solls.  Welch ein Unterschied zu Freightliner.
Ich bin gespannt!
Damit aber die Probleme kein Ende nehmen, geht die Winde für das Moped kaputt, als ich dieses wieder hoch hieven wollte. Ich habe eine zweite dabei und werde morgen die erste reparieren. Trotzdem, das ist keine deutsche Wertarbeit, weder die Winde noch die Auswahl dieser für meinen Einsatz.

Montag, 20. Juni 2011

Stressige Tage

Wir verlassen Portneuf mit seinen sonderbaren Bewohnern

und begeben uns in Richtung Nationalpark Mauricie. Am Eingang kaufen wir Campfirewood für sage und schreibe 8$, ein schlechtes Geschäft, wie es sich bald herausstellt, da es so nass war, dass es kaum brannte. Selbst im fast verbrannten Holz hörte man noch das Wasser kochen!


Wir bauten sofort den Aerius auf und machten eine kleine Tour. Den Aerius dürfen wir beim Kanuverleiher lassen, dann geht es zum zugewiesenen Stellplatz. Jawohl, Ihr lest richtig, man bekommt den Stellplatz zugewiesen, auch wenn der gesamte Platz leer ist. Es sind unglaubliche Formalisten, die Leute hier. Auch die Telefonnummer in D muss angegeben werden.


Wir fahren mit dem Moped zum Baden (zusammen mit Bibern) und dann ärgere ich mich über das schlechte Feuerholz. Am nächsten Tag dann paddeln wir auf dem See, bis Wind aufkommt und die Wolken dunkle Bäuche bekommen. Wir erwarten ein Gewitter und kehren um, aber es waren auch fast vier Stunden.
Wir fahren weiter in Richtung Montreal, zu Freightliner. Ohne Navi hätten wir das nie gefunden. 

Die Niederlassung hatte ich mir anders vorgestellt, zwar nicht so wie Mercedes in Langenhagen, aber doch in einem saubereren und ordentlicheren Zustand. 

Ich stehe auf der Büroseite und Louis, der Meister vom Dienst kommt heraus, schaut unter das Auto und meint, die Zylinderkopfdichtung sei defekt. Ich bestehe darauf, auf den Werkstatthof zu fahren. Dort kippe ich das Fahrerhaus, was den Kanadiern ja völlig unbekannt ist und Aufsehen erregt und bitte, das Kühlsystem abzudrücken. Das scheitert, da das Freightlinergerät nicht auf den Mercedes-Behälter passt.  Einen Versuch, das Problem zu lösen, wird nicht unternommen. Ich starte den Motor mittels des Starterknopfes am Motor (jetzt merken sie, dass ich ein bisschen was von meinem Auto verstehe) und versuche, das Leck besser zu lokalisieren, was niur zum Teil gelingt. Ich breche das Ganze ab, bei denen lasse ich nichts machen, kein Vertrauen.


Wir fahren über den River nach St. Philippe auf einen Campingplatz. Der hat zwar Internet, aber meistens funktioniert es nicht. Ich kann trotzdem ein paar Hilferufe absetzen.  Am nächsten Morgen, während wir frühstückten, wusch Irmi Wäsche, kalt natürlich, die Waschmaschinen hier können nicht anderes. Die Waschmaschine war mit dem Waschen schneller fertig als wir mit dem Frühstück, was kein Kompliment ist.

Wir sind dann auf einen Campingplatz daneben gewechselt, der bessere Internet hat, haben uns dort nur angemeldet und sind dann nach Longueil gefahren und von dort mit der Metro nach Montreal. Das klappt wunderbar und wir haben es jeden Tag so gemacht.


Als wir am ersten Tag zurück kamen, habe ich das Auto entgegen der üblichen Richtung auf den Platz gestellt. Prompt kam der Manager/Besitzer und wies mich darauf hin, dass dies nicht ginge weil......usw. usw. Diese Formalisten!

Zu allem Überfluss ist auch noch das Türschloss der Fahrertüre defekt, die Türe hält nicht mehr zu. Meine Frusttoleranz geht zu Ende!



Montreal:

Wir haben hier drei Tage verbracht. Wir besichtigten McGill und das Geschäftsviertel so wohl über als auch unter der Erde.


Dann das Olympiagelände mit dem Turm, der ja zur Olympiade nicht fertig war, man konnte das Dach nicht hochziehen. Der Ausblick von oben ist toll, jedoch wirkt das Gelände mit seinen riesigen Betonflächen "sozialistisch".


Der botanische Garten hat uns sehr gefallen, auch wenn das Insektarium geschlossen war (Keine Preisreduzierung deswegen, unverschämt! Aber wie bei der Bahn, "wir entschuldigen uns.....".
Insbesondere der Chinesische und japanische Garten waren Orte der Ruhe.
Im chinesischen Viertel haben wir für $20 insgesamt uns an einem riesigen Buffet gelabt und gestärkt für den Weg auf den Mont Royal, es hat sich gelohnt.
Danach ging es wieder nach unten in Downtown zu zwei Glas Bier, die auch $20 gekostet haben. Im Durchschnitt war es also preiswert...

Den letzten Tag verbrachten wir im Musée Fines Arts, wo wir die Ausstellung über die Terracotta Armee besuchten. Absolut sehenswert, was die Chinesen 400 Jahre vor Christus produziert haben. Ein letzter Gang an den HAfen, wo allmählich aus Industriebrachen ein Wohn- und Freizeitviertel entsteht.
Irmi besucht noch Notre Dame, es ist wie 1001 Nacht.
Ich betrachte in der Zwischenzeit die Passanten...



Wir fahren weiter am Nordufer des Ottawa-Rivers und übernachten sauteuer in einem Nationalpark von Quebec. Dort habe ich dann auch meine Türe repariert.

In der Zwischenzeit bekomme ich ein wenig Entwarnung und die Empfehlung, Wasser nach zufüllen und weiter zu fahren, so lange der Wasserverlust so gering ist, was ich tun werde. Alle mir zugemailten Ansprechpartner in der Umgebung von Montreal sind nicht zu erreichen.

Heute geht es weiter nach Ottawa.
 

Und das war unserer Route die letzten Tage


Mittwoch, 15. Juni 2011

Quebec bei Sonne, trotzdem dunkle Wolken über uns?

14.06.2011

Der Tag ist, wie vorhergesagt, sonnig. Er wird Überraschungen bringen. Wir fahren erst einmal zu dem Laden, wo wir gestern die Fahrkarten gekauft haben; ich brauche eine Bartschere. Ich habe sie vergessen und den Bart mit der Nagelschere schneiden, ist Mist. Als ich aus dem Laden komme, entdecke ich einen Kühlwasserfleck unter dem Auto. Ich kippe das Führerhaus, klettere auf dem Motor und unter dem Motor herum, kann das Leck aber nicht richtig entdecken, vermute die Wasserpumpe.  Neben dem Campinglatz war ein Busunternehmen  mit eigener Werkstatt, dort sind alle Reparaturplätze belegt. Man nennt mir aber den Weg zur Mercedeswerkstatt. Die ist wie erwartet, eine PKW-Werkstatt und bereits mit einem Sprinter überfordert. Sie nennen mir aber die Adresse von Freightliner und  drucken mir die Wegbeschreibung aus. Ich komme zum LKW zurück, kein Kühlwasser mehr unter dem Auto, alles trocken! Ich entscheide, erst einmal nicht zur Werkstatt zu fahren.

Wir schauen uns Quebec an, bei Sonnenschein!  Auf dem Parkplatz am Hafen knöpfen sie und $20 ab für den Tag, mit Übernachtung kostet es $46, blanker Wucher. Die letzten zwei Nächte kosteten jeweils $19 incl. Internet und dem üblichen Drumherum, dort gibt es nichts, nur den Platz. Wir spazieren durch Vieux Quebec und sehen bis auf die Zitadelle alle Plätze  noch einmal bei Sonnenschein: sehr schön, aber schon recht voll. Es gefällt uns ausgezeichnet in Quebeec und wir genießen das Savoir Vivre und gehen in ein Bistro zum Essen, sitzen davor und beobachten die Leute.

Wir kaufen das billigste TomTom-Navi für $69 plus Tax, damit die Sucherei nach Campingplätzen und vielleicht auch Werkstätten einfacher wird. Zurück am Auto ist minimal Kühlwasser darunter und ich beschließe, das zu ignorieren und Richtung Montreal zu fahren. Es ist Rushhour in Quebec, der meiste Stau wird jedoch erzeugt durch miserable Ampelzyklen, die grüne Welle ist gänzlich unbekannt; und dann durch absolut undiszipliniertes Fahren, jede Kreuzung wird im Zweifel zugefahren und Rot, was ist das. Einer aus dem Ausland ist in der falschen Spur? Sein Problem, soll er sehen, wie er zurechtkommt. Paris ist auch  nicht schlimmer, keine Spur vom relaxten Fahren wie in NS oder NB und erst recht in Pi-Ei. Wir schlagen uns durch und verlassen schnellstmöglich den Highway und fahren wieder auf 138 in Richtung Montreal. Unterwegs wird u.a. Bier gebunkert, wieder kein Tropfen unter dem Auto. In Portneuf gehen wir auf einen Campingplatz. Sauteuer mit $31, Internet in miserabler Qualität und dann rücken sie nur eine Kennung heraus, keine zweite. Und dann die Bewohner, typische Dauercamper im Rentneralter.

Als erstes stellen wir die Stühle in die Sonne und trinken ein Bier.
Mindestens ein Dutzend der Camper kommen mittels Golfcar! und kurven neugierig um uns herum. Nur wenige fragen, die meisten gaffen. Wir kommen uns vor wie Affen im Zoo. Nur einer läuft an uns vorbei und grüßt freundlich und zwei weitere kommen mit dem Fahrrad.
Dialog:
Er: Hallo, are you here in vacation?
Ich: No!
Er: Are you working here?
Ich: No.
Er: HA?
Ich: We are traveling.
Er: Oh! Geht ab.
Ich schlage Irmi vor, den nächsten, der mit dem Golfcar vorbeikommt zu fragen, ob auf diesen Platz das Laufen verboten sei, dass sei ein Problem für uns, wir hätten leider kein Golfcar und seien auf die Füße angewiesen, aber das klappe ganz gut.
Leider kommt keiner mehr. In der Zwischenzeit ist das Wasser heiß und es gibt eine heiße Dusche, um den Tagesstress abzuwaschen.
Gleich nach der Ankunft habe ich eine Folie unter dem Auto ausgebreitet, kein Tropfen. Rätselhaft. Ich bin gespannt auf morgen.
Es ist 23:00, es sind ein paar Tropfen Kühlflüssigkeit auf der Folie. Ich gehe noch ein bisschen über den Platz, überall flimmern Vorgarten- und Wohnwagenbeleuchtungen, auch, wenn keiner da ist. Nicht unserer Welt.
Morgen werde ich noch einmal das Fahrerhaus kippen, vielleicht sehe ich mit weniger Stress ja mehr.

Bilder und Karte stelle ich ein, wenn das Netz besser ist.

Der nächste Morgen ist einemal eine Katastrophe, weil wir von Rasenmähern umgeben sind, die milimetergenau um unser Auto herumkurven. The sound of Canada ist not the sound of silence and wilderness, it is the sound of lawnmower!

Zum anderen ist er ganz gut, weil kein weiteres Wasser auf der Folie ist und auch im Kühlwasserbehälter nichts fehlt. Ich telefoniere mit Roland (Bei Autos fast allwissend!), der rät mir, das Kühlsystem erst einmal unter Druck setzen zu lassen und das Leck zu suchen. Keine vorschnelle Reparatur der Wasserpumpe!

Montag, 13. Juni 2011

Quebec City

Der Tag beginnt, wie der alte geendet hat, mit heftigen Regen. Wir skypen und dann brechen wir auf, es nieselt nur noch. Wie nehmen den Bus. Fahrkarten kaufen wir bei Pharmaprix, einem Zwischending zwischen Edeka, Rossmann, Apotheke und Arzt. Seltsam. Das Umsteigen klappt, nur beim Aussteigen sind wir uns nicht einig und landen weit außerhalb. Irmi fragt jemanden mit Stadtplan in der Hand und der antwortet auf Deutsch (mit Schweizer Akzent), dass wir zu weit seien und sagt uns, wo wir aussteigen müssen. Also zurück und dann finden wir die geeignete Haltestelle für die Quebecer Altstadt. Es regnet kaum, ist aber unglaublich stürmisch. Dummerweise habe ich meinen Hut dabei, den trage ich nun spazieren. Auf der Zitadelle, es ist ein noch aktiver Armystützpunkt, hat sich ein Bus der Armee an eine Ampel gelehnt und steckt fest. Wir verfolgen die Bergung, wobei sich der Berge-Lkw beinahe in der Wiese festgefahren hat und dabei bedrohlich nahe an ein Infohäuschen gerutscht ist. Wir kommen ins Gespräch mit einem Zuschauer, es war der Commander der Zitadelle, ein unglaublich lockerer, ironischer Typ, der begeistert von seiner Zeit bei der Nato in Heidelberg erzählt. Wir wetten, ob die Bergung klappt, ich verliere, sie klappt.

und dann zurück mit dem Bus, Irmi bittet die Fahrer, uns die Haltestellen zu sagen, wo wir um-und aussteigen müssen, was problemlos klappt. Die Busfahrer sind völlig anders als bei uns, sie fahren, als müssten sie ein Rennen gewinnen. Aber wenn nach dem Anfahren noch jemand kommt, kein Problem, es wird angehalten. Und das Fahrrad kann man vorne am Bus befestigen mittels eines abklappbaren Fahrradständers.

Keine Karte heute! Bilder von Quebec auch nicht, wir gehen morgen nochmal in die Altstadt, dann scheint vielleicht die Sonne.....

Sonntag, 12. Juni 2011

Auf in Richtung Quebec

Der Morgen ist wunderschön und es fällt schwer, das Frühstück zu beenden und zu packen. Monique und Daniel verabschieden sich mit vielen Bisous und ich entdecke, dass das Verlängerungskabel, dass zu den zusätzlichen Rückleuchten führt und VOR dem Ablassen abgesteckt werden muss, abgerissen ist. Ich Trottel hatte das vergessen. Also Werkzeugkiste raus und neu Verkabeln.  Dauerte Gott sein Dank nur ein paar Minuten, ich habe mich trotzdem geärgert. 

Die Fahrt geht durch die Berge, fast wie in den bayrischen Voralpen, in Richtung Strom. Eine wunderschöne Küste/Ufer bei diesem Wetter. Die Straße jedoch hat knackige Anstiege und Abfahrten. Bis Quebec haben wir sicher 2000 Höhenmeter hinauf und wieder hinunter "gemacht".



In La Malbaie kaufen wir ein, auf dem Parkplatz steht ein Streifenwagen. Der Officer schaut interessiert und winkt freundlich, bon voyage!

Einkaufen, ein Thema für sich:
Die Packungsgrößen sind auf Großfamilien abgestimmt, Butter gibt es nur im Pfund, Orangensaft ab 1,5ltr. Bei Milch ist die kleinste Menge 1 ltr, nach oben fast unbegrenzt. Bacon gibt es nur in Großpackungen ab 250g, geräuchertes Wammerl oder Tiroler Speck sind unbekannt. Bacon schrumpft in der Pfanne um 80%. Obst, Gemüse und Milchprodukte sind relativ bis sehr teuer, Fleisch jeder Art unglaublich billig, solange es nicht zu Wurst verarbeitet ist. Nicht fettreduzierte Produkte sind deutlich in der Unterzahl, bei z.B. Joghurt kaum vorhanden, es sei denn, in kleinen Wassereimern. Wir entschließen uns zu den Wassereimern.....

Irmi möchte gerne auf die Île aux Coudres, hat aber Bedenken wegen unserer Größe/Gewicht. An der kostenlosen! (daran sollten sich die Norweger mal ein Beispiel nehmen, da hätte ich sicher €100 gezahlt) stellt sich heraus, dass die Kanadier alles etwas großzügiger sehen, sie beschränken das Maximalgewicht eines Fahrzeuges auf 65t, wenn schon, denn schon.
Vor den schwierigen Stellen muß man in einer "Lehrspur", anhalten, um das Schild zu lesen und ggf. umkehren. Wir fahren weiter!





Unser Stellplatz, direkt am Strand. Nachdem wir die Insel einmal mit dem LKW umrundet hatten und die drei Campingplätze (alle ohne Internet) gesehen hatten, trafen wir auf diesen Platz, der uns gefiel. Wir umrundeten die Insel noch einmal in entgegengesetzter Richtung mit dem Moped.
Am Abend kurvte ein Einheimischer mit seinem Quad über den Strand, er sprach sehr gutes Englisch und meinte, wir sollen ruhig stehen bleiben, es sei kein Problem. Das Problem kam wie angekündigt am späten Abend und in der Nacht, Regen!
Wir müssen die 18% wieder hinauf, was unser Auto zwar langsam im ersten Gang, aber problemlos schafft, es dauert halt. Unser nächstes Ziel ist das Künstlerdorf Baie-Saint-Paul, dessen schöne, alte Häuser selbst bei diesem Sch...wetter leuchten, es sind nur noch 12 Grad. Wenn nur die Leitungen nicht wären...

Auf dem Weg nach Quebec überqueren wir eine 750m hohen Paß, dort herrscht dichter Nebel. Die Kanadier rasen wie die Irren ohne Licht, manche mit eingeschalteter Warnblinkanlage durch den Nebel. Ich fahre 50km/h und bin froh, so weit oben zu sitzen, sollte es krachen. Als wir aus dem Nebel heraus waren, kamen uns mehrere Streifenwagen mit beeindruckender Beleuchtung und ebensolchem Sirenengeheul entgegen, es hatte wohl gekracht. Und ich dachte, nur die Deutschen fahren wir die Bekloppten, aber Quebecois sind halt Quebecois und keine irgendwelchen Kanadier.



Wir besichtigen Sainte-Anne-de-Beaupré, das Lourdes oder Altötting Amerikas. Ich möchte niemanden in seinem Glauben beleidigen, aber für mich ist es Götzenverehrung und vor allem Kitsch. Die Kirche wurde nach einem Brand 1923 neu aufgebaut, an dieser Stelle stand bereits 1658 eine Kapelle. Wer mehr darüber wissen möchte, befrage das Internet. Ich jedenfalls habe mich geweigert, auch noch das Cyclorama zu besichtigen. Es zeigt ein 360 Grad Panorama von Jerusalem zu Jesus Zeit, das z.T. gemalt ist und z.T. mit Figuren aufgebaut ist.

Wir fahren über den Strom auf die Insel Île d'Orleans, vielleicht gibt es dort einen schönen Platz für uns. Was wir vorfinden ist eher Elbchaussee in Hamburg. Wobei die Grundstücke deutlich größer sind und es sich meist um "Sommerhäuser" handelt. Bewundernd durchfahren wir die Südspitze und kehren dann zurück zum Festland.

Es regnet in Strömen und wir fahren zum Beauport Municipal Campground. Es gibt keine freien Plätze (es geht los mit den Sommerreisen der Kanadier!), aber auf dem Parkplatz an der Rezeption können wir stehen, dort gibt es auch Internet.  




Der Blog ist fertig und angesichts der Lage werde ich mir einen Rotwein gönnen, Irmi hat ihn schon vor sich stehen.


Die neu installierte Luftheizung sorgt für angenehme Wärme. Danke Michael, dass Du mich dazu überredet hast!


Hoffentlich ist morgen besseres Wetter, wir wollen mit dem Moped die Stadt Quebec erkunden.


Und, wie immer das war unsere Tour in den letzten zwei Tagen

Es regnet immer noch.....

Freitag, 10. Juni 2011

In L'Anse-St-Jean am Saguenay-Fjord

Wir wachen auf und es ist strahlender Sonnenschein, die Luft seidig und warm. Wir beschließen zu bleiben, der Tag ist zu schön, um zu fahren. Wir können es dann aber doch nicht lassen und fahren mit dem "Moped" durch die Gegend. Erst durch den Ort. Über der Marina stehen sehr schöne Häuser mit großen Grundstücken und einem traumhaften Blick auf Bucht und Fjord. Eines steht zum Verkauf, wir kommen mit dem Besitzer ins Gespräch, er will $200.000 dafür haben, das sind derzeit unter €140.000. Aber eine Alternative zu Ruhpolding ist es nicht, die Anreise ist einfach zu umständlich.


Kirche und Pfarrhaus



Auf einer unpaved road (Sandstraße) fahren wir zu einem Aussichtspunkt im Nationalpark. Ca. 5km lang und ganz schön steil, da pfeift unser Motörchen aus dem letzten Loch und Irmi stöhnt, weil ich auf keinen Fall wegen Kurve oder Schlagloch Gas wegnehme. Aber die Aussicht ist super, auch wenn dort ein riesiger 110m hoher Strommast steht. Die Leitungen überspannen den Fjord in 60m Höhe, im Winter dehnen sich die Leitungen durch die Eislast so, dass es nur noch 30m sind, trotz der Kälte.






Wir fahren dann noch zu einem Baumarkt, auf dem Rückweg überholt mich eine Harley, der Fahrer grüßt! In Deutschland werde ich immer ignoriert. Und vor dem Baumarkt werden wir gefragt, wie viele PS unser "Moped" denn hätte. Das Ding macht anscheinend was her und ist hier unbekannt.
Zurück auf dem Platz, es wird es immer voller, das Wochenende naht. Riesige Wohnmobile kommen an mit angehängten Autos und Aufliegerwohnwagen.
Wir bekommen Besuch von Monique und Daniel, die uns ausfragen und uns mit einem Drink versorgen. Da die beiden ständig ein Glas in der Hand haben, hatte ich schon Bedenken, aber es blieb bei dem einen Glas.
Wir beschließen, morgen abzufahren, also muss das Motorrad wieder hoch! Dank Michaels ( er ist mit seiner Frau Jutta auf seiner Tramp III auf dem schwarzem Meer in Richtung Sochi unterwegs) genialer Idee mit der Übersetzung im Seilzug ist das keine schweißtreibende Arbeit mehr, aber Aufsehen erregen wir natürlich wieder, es wird fotografiert. Man fragt mich, warum ich denn keine elektrische Winde habe. Meine Antwort, Mechanik geht seltener kaputt, erstaunt und macht nachdenklich.


Als die Sonne versinkt, wird es merklich kühl, die Mücken sind auch da, also verschwinden wir in unser Auto. Morgen geht es wieder an den Strom und dann in Richtung Quebec City.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Am Saguneay-Fjord entlang und rund um den Lac Saint Jean

Wir sind also den Fjord entlang gefahren, das Wetter wurde immer schlechter, es goss teilweise in Strömen. Im Nationalpark wollten wir wenigstens einen Blick auf den Fjord werfen (bis dahin geht die Straße durch die Berge abseits des Fjordes). Ich zeige unsere kanadischen Nationalparkausweise und werde belehrt, sie gelten nicht, hier sei Quebec, nicht Kanada. Manchmal nerven die Quebecois gewaltig mit ihrem Separatismus. Wütend drehe ich, für einen Blick zahlen wir keine $20. In Ste-Rose-du Nord fahren wir dann an den Fjord bei besserem Wetter. Hier legen im Indian Summer die Kreuzfahrer an. 

Wir treffen einen Deutschen, der, nachdem er die halbe Welt mit dem Fahrrad durchquert hat, hier hängen geblieben ist und zusammen mit zwei Kanadiern alternativ-ökologische Häuser baut, ohne Nägel selbstverständlich. Man hobelt mit der Hand! Sie haben eine Kooperative gegründet und sind mit vier Aufträgen im Jahr zufrieden, im Winter bekommt man Arbeitslosengeld.
 
Wir fahren weiter und ich bin ein wenig erstaunt, dass uns immer wieder LKW mit neuen! Autos darauf entgegen kommen. Wir dachten, wir fahren in die Wildnis, stellen aber in Chicoutimi fest, hier ist Industrie, Landwirtschaft und dichte Besiedelung. 
Wir übernachten in Ste Monique und sind auf dem Platz mit Bibern und Vögeln allein. Das Lagerfeuer mussten wir wegen eines Gewitters abbrechen. In der Nacht hat es weiter geschüttet. Am Morgen war das Wetter brauchbar und zum mittäglichen Picnic (Hummerbrötchen!) am See in Roberval schien richtig die Sonne. 
Irmi bereitet den Hummer vor, als ich ein lautes Tuten eines nahenden Zuges höre(Das Bahngleis verläuft direkt hinter uns). In Erwartung eines riesigen Güterzuges stehen wir am Gleis. Was kommt? Ein aufgegleister Pick-up!


Bei schönem Wetter fahren wir wieder in Richtung St. Lorenzstrom, in L'Anse-St-Jean, einem sehr schönen Örtchen am Fjord schlagen wir unser Nachtlager auf, wir haben sogar Internet. Das Feuer ist aus, so kann ich bloggen.



Und das war unsere Route

Mittwoch, 8. Juni 2011

Whalewatching und andere Begegnungen

07.06.2011
Wir starten bei recht gutem Wetter in Richtung stromaufwärts. Wir fahren in die Indianersiedlung Betsiamites und beobachten einen Kindergarten, der Besuch von der Feuerwehr bekommt. Die Kleinen sind wie Schlittenhunde an der Leine, ungewöhnlich, aber praktisch.




In Forrestville entdecke ich einen Truckservice, der vertrauenerweckend aussieht. Wir fragen und kommen auch gleich an die Reihe. Ein ähnliches Teil wie ich es brauche, hat er nicht, aber es wird gut improvisiert, das Ganze kostet $25.


Ab hier wird das Wetter schlechter. Irgendwo bei Portneuf Bieber-sur-Mer machen wir eine Kaffeepause. Zwei ältere Franzosen mit eine PKW ebenso, aber die trinken Bier! Sie sprechen mich in recht gutem Englisch an, wir kommen ins Reden über Diese und das und ich musste höflichkeitshalber ebenfalls ein Bier trinken. Alles bei leichtem Nieselregen im Freien.



In Longue-River besichtigen wir einen großen Wasserfall, als wir in einem Nebenbach einen Bieber abtauchen sehen. Wir stellen uns ganz ruhig in der Nähe der Burg an das Ufer und siehe da, er taucht wieder auf. Ich kann fotografieren und es dauert sicher eine halbe Minute, bis er uns bemerkt und abtaucht.

Weiter zum Whalewatching nach Les Bergeronnes, aber die haben noch Winterruhe, erzählt uns ein junger Franzose aus dem Elsass, der kein Deutsch kann. Aber von den Outlets in Metzingen, da schwärmt er.
Ich buche dann in Tadoussac eine Tour mit dem schnellen Schlauchboot, das Wetter ist wieder gut. Irmi hat Angst um ihren Magen und bleibt an Land.






Die Fahrt mit dem schnellen Boot ist beeindruckend und es gibt auch ausreichend Wale zu sehen, auch Belugas, aber keine großen Finnwale. Das war auch nicht meine Erwartungshaltung, ich bin sehr zufrieden mit der zweistündigen Tour, die sehr ruhig war, da hätte auch meine Frau kein Problem gehabt.
Auf der Suche nach einem Campingplatz entdecken wir einen schönen Platz in den Dünen hoch über dem St. Lorenz und beschließen zu bleiben. Nebenan steht ein junger Franzose aus der Auvergne, der hier mit dem Auto von Verwandten Urlaub macht, ein netter Kerl.
Wir haben Hunger und verschwinden in unserem Auto. Beim Essen fragt Irmi, ob die Fenster durch das Kochen so angelaufen seien? Nein, es war dichter Nebel, der vom Strom heraufgezogen war. Wir überlegen, ob wir morgen Whalewatching mit dem Aerius machen. Wir werden es morgen entscheiden.


08.06.2011
Der Nebel war zwar die letzte Nacht zeitweise weg, ist aber jetzt wieder dicht vorhanden.

Der Ausflug mit dem Aerius ist viel zu riskant, also, wir fahren den Fjord entlang an den Lac Saint Jean, ca. 250km. Wenn wir dort ein besseres Internet haben werden als hier, folgen dann Bilder, ansonsten später.

Montag, 6. Juni 2011

Ruhetag am St. Lorenz Strom




Das Wetter ist wider Erwarten schön und wir beschließen, einen Tag hier zu bleiben. Mal sehen, wie kalt das Wasser ist.

Ansonsten nutzen wir den Tag, um zu putzen, die Wäsche zu waschen (Waschmaschine wäscht nur kalt!) und mittels des recht schnellen Internets den Blog und die Bilderalben zu aktualisieren.
Der Campingplatz könnte auch irgendwo in Frankreich liegen, rustikale Ausstattung und überall sinnlose Regeln, die keinem interessieren.



 Gegen Mittag kommt wieder Nebel auf, der kalte Strom und die warme Luft eben.