Montag, 20. Juni 2011

Stressige Tage

Wir verlassen Portneuf mit seinen sonderbaren Bewohnern

und begeben uns in Richtung Nationalpark Mauricie. Am Eingang kaufen wir Campfirewood für sage und schreibe 8$, ein schlechtes Geschäft, wie es sich bald herausstellt, da es so nass war, dass es kaum brannte. Selbst im fast verbrannten Holz hörte man noch das Wasser kochen!


Wir bauten sofort den Aerius auf und machten eine kleine Tour. Den Aerius dürfen wir beim Kanuverleiher lassen, dann geht es zum zugewiesenen Stellplatz. Jawohl, Ihr lest richtig, man bekommt den Stellplatz zugewiesen, auch wenn der gesamte Platz leer ist. Es sind unglaubliche Formalisten, die Leute hier. Auch die Telefonnummer in D muss angegeben werden.


Wir fahren mit dem Moped zum Baden (zusammen mit Bibern) und dann ärgere ich mich über das schlechte Feuerholz. Am nächsten Tag dann paddeln wir auf dem See, bis Wind aufkommt und die Wolken dunkle Bäuche bekommen. Wir erwarten ein Gewitter und kehren um, aber es waren auch fast vier Stunden.
Wir fahren weiter in Richtung Montreal, zu Freightliner. Ohne Navi hätten wir das nie gefunden. 

Die Niederlassung hatte ich mir anders vorgestellt, zwar nicht so wie Mercedes in Langenhagen, aber doch in einem saubereren und ordentlicheren Zustand. 

Ich stehe auf der Büroseite und Louis, der Meister vom Dienst kommt heraus, schaut unter das Auto und meint, die Zylinderkopfdichtung sei defekt. Ich bestehe darauf, auf den Werkstatthof zu fahren. Dort kippe ich das Fahrerhaus, was den Kanadiern ja völlig unbekannt ist und Aufsehen erregt und bitte, das Kühlsystem abzudrücken. Das scheitert, da das Freightlinergerät nicht auf den Mercedes-Behälter passt.  Einen Versuch, das Problem zu lösen, wird nicht unternommen. Ich starte den Motor mittels des Starterknopfes am Motor (jetzt merken sie, dass ich ein bisschen was von meinem Auto verstehe) und versuche, das Leck besser zu lokalisieren, was niur zum Teil gelingt. Ich breche das Ganze ab, bei denen lasse ich nichts machen, kein Vertrauen.


Wir fahren über den River nach St. Philippe auf einen Campingplatz. Der hat zwar Internet, aber meistens funktioniert es nicht. Ich kann trotzdem ein paar Hilferufe absetzen.  Am nächsten Morgen, während wir frühstückten, wusch Irmi Wäsche, kalt natürlich, die Waschmaschinen hier können nicht anderes. Die Waschmaschine war mit dem Waschen schneller fertig als wir mit dem Frühstück, was kein Kompliment ist.

Wir sind dann auf einen Campingplatz daneben gewechselt, der bessere Internet hat, haben uns dort nur angemeldet und sind dann nach Longueil gefahren und von dort mit der Metro nach Montreal. Das klappt wunderbar und wir haben es jeden Tag so gemacht.


Als wir am ersten Tag zurück kamen, habe ich das Auto entgegen der üblichen Richtung auf den Platz gestellt. Prompt kam der Manager/Besitzer und wies mich darauf hin, dass dies nicht ginge weil......usw. usw. Diese Formalisten!

Zu allem Überfluss ist auch noch das Türschloss der Fahrertüre defekt, die Türe hält nicht mehr zu. Meine Frusttoleranz geht zu Ende!



Montreal:

Wir haben hier drei Tage verbracht. Wir besichtigten McGill und das Geschäftsviertel so wohl über als auch unter der Erde.


Dann das Olympiagelände mit dem Turm, der ja zur Olympiade nicht fertig war, man konnte das Dach nicht hochziehen. Der Ausblick von oben ist toll, jedoch wirkt das Gelände mit seinen riesigen Betonflächen "sozialistisch".


Der botanische Garten hat uns sehr gefallen, auch wenn das Insektarium geschlossen war (Keine Preisreduzierung deswegen, unverschämt! Aber wie bei der Bahn, "wir entschuldigen uns.....".
Insbesondere der Chinesische und japanische Garten waren Orte der Ruhe.
Im chinesischen Viertel haben wir für $20 insgesamt uns an einem riesigen Buffet gelabt und gestärkt für den Weg auf den Mont Royal, es hat sich gelohnt.
Danach ging es wieder nach unten in Downtown zu zwei Glas Bier, die auch $20 gekostet haben. Im Durchschnitt war es also preiswert...

Den letzten Tag verbrachten wir im Musée Fines Arts, wo wir die Ausstellung über die Terracotta Armee besuchten. Absolut sehenswert, was die Chinesen 400 Jahre vor Christus produziert haben. Ein letzter Gang an den HAfen, wo allmählich aus Industriebrachen ein Wohn- und Freizeitviertel entsteht.
Irmi besucht noch Notre Dame, es ist wie 1001 Nacht.
Ich betrachte in der Zwischenzeit die Passanten...



Wir fahren weiter am Nordufer des Ottawa-Rivers und übernachten sauteuer in einem Nationalpark von Quebec. Dort habe ich dann auch meine Türe repariert.

In der Zwischenzeit bekomme ich ein wenig Entwarnung und die Empfehlung, Wasser nach zufüllen und weiter zu fahren, so lange der Wasserverlust so gering ist, was ich tun werde. Alle mir zugemailten Ansprechpartner in der Umgebung von Montreal sind nicht zu erreichen.

Heute geht es weiter nach Ottawa.
 

Und das war unserer Route die letzten Tage