Montag, 11. März 2013

Am Pazifik angekommen



11.03.2013

Gut, die blühenden Wüstenblumen sind nicht da, aber die Mustangs, Mammuts und andere, von einem begabten Künstler in die Wüste gesetzten Plastiken aus Blech entschädigen uns dafür. Sie stehen in keinem Führer und wir haben sie durch Zufall entdeckt. Leider gibt es keinerlei Informationen über den Künstler und seine Motivation für das ungewöhnliche Tun. 



Aus den 300 Höhenmetern schrauben wir uns in für amerikanische Verhältnisse engen Serpentinen hinauf zum dem Örtchen Julian auf 1300m Höhe, hier liegen noch Reste von Schnee und alles ist Grün, ein fantastisches Kontrastprogramm zur Wüste und im Hochsommer sicher die Sommerfrische der Gegend hier. Wären nicht immer wieder die typischen Attribute Amerikas im Vordergrund, man könnte meinen, man sie in der Schweiz oder im Allgäu. 


In Julian lunchen wir, die Suppe (Huhn mit Gemüse und Nudeln) war gut, die Sandwiches wie erwartet, der Apfelkuchen „wie bei Muttern“. Aber warum das alles in Pappe und dazu eine Tüte Kartoffelchips? 





Von nun an geht es bergab in Richtung Pazifik, den wir in Chula Vista bei San Diego erreichen. Auf einem sehr gepflegten Platz an der Lagune nisten wir uns ein, morgen werden wir San Diego erkunden.




Und das war unserer Route seit Las Vegas

Unter "Bilder der Reise" ist der Link auf die aktuellen Bilder zu finden!

Endlich Wärme und Sonne



10.03.2013

Der Morgen ist endlich so, wie wir uns Kalifornien vorstellen, sonnig. Die Luft ist noch frisch, so frühstücken wir bei offener Türe und genießen den beginnenden Tag. Doch bald rasen die ersten Motorboote mit unglaublichem Lärm über den Colorado, hin und her, hin und her, welch ein Schwachsinn.  Der Nachbar erzählt mir, dass hier regelmäßig Rennen, Motorboot mit Wasserskifahrer dahinter, veranstaltet  werden, der schnellste war dabei 170km/h schnell, im Durchschnitt!

Wir verwerfen den Gedanken, hier noch einen Tag zu bleiben endgültig, wer will schon direkt an der Startbahn des Frankfurter Flughafens einen Tag verbringen? Wir nicht! Dem Colorado folgend geht es nach Süden durch die Sonora-Wüste, ja, unmittelbar neben dem Fluss beginnt die Wüste, es sei denn, sie wurde durch permanente Bewässerung zu Feldern. Vorbei an den Imperial Dunes, einer riesigen Dünenlandschaft, in der, wie sollte es anders sein, man sich mit allem, was motorisierbar ist, austobt. Meditatives Genießen der Wüste ist hier nicht.




Wir biegen nun nach Westen ab und fahren am Salton Sea vorbei, einem See 70m unter dem Meeresspiegel, der durch eine riesige Überschwemmung des Colorado 1905 entstanden ist. Der Colorado ist aber gut 150km entfernt und der See ist 1000qkm groß, fast doppelt so groß wie der Bodensee! Unvorstellbare Wassermassen müssen das gewesen sein.
Die bei jedem Regen eingeschwemmten Rückstände der Landwirtschaft und der nicht vorhandene Abfluss lassen den See immer mehr verlanden und er stinkt so, dass noch nicht einmal die Wassersportverücktesten ihn nutzen.

Auf dem Freeway plötzlich Stau, es wird auf eine Fahrspur verengt und links und rechts stehen  Hightech-Geräte, auf die Autos gerichtet. Dann uniformierte, bewaffnete Personen, teilweise mit Hunden.  Man sucht illegal eingewanderte Mexikaner.  Dass die sich davon nicht abhalten lassen, sieht man vor jedem Baumarkt, da stehen sie in Scharen und bieten sich als Tagelöhner an, die im wahrsten Sinne des Wortes armen Kerle. Uns haben Sie immer begeistert zugewunken, wahrscheinlich gefällt ihnen das gelbe Auto mit der Aufschrift Alemania!

In Borrego Springs, einem 300 Seelennest mitten in der Wüste, machen wir Schluss, hier soll um diese Zeit eine Wüstenblumenart massenhaft blühen, aber nur nach sehr feuchten Wintern, dieser war es offensichtlich nicht. Die Sommer sollen hier so heiß sein wie in dem Death Valley, dann sei der Ort ausgestorben, schreibt unser Reiseführer.


Wir trinken unser Abendbier in der Sonne. Welch ein Genuss und genießen dann noch den Sonnenuntergang.