Samstag, 1. März 2014

Quito



28.02.2014

Die Nacht war ruhiger als bei Graham auf dem Land, obwohl wir mitten in der Stadt stehen. Keine bellenden Hunde, keine Hähne, die um drei Uhr das Krähen anfangen, kein Lautsprecherwagen, der um sechs Uhr lautstark seine Waren oder Dienstleistungen anpreist, nur ganz normaler Straßenverkehr, an den wir Mitteleuropäer gewohnt sind. Und, ich hatte die Standheizung per Zeitschaltuhr auf 7:00 gestellt, sie hat tatsächlich den Dienst verrichtet, wir haben ein richtig warmes Bad.

Vorab, es gibt leider nur wenige Bilder und die sind mit dem Tablet gemacht, die Speicherkarte in der Spiegelreflex hat gezickt und sich geweigert, Bilder zu speichern.

Mit dem Schnellbus fahren wir zur Altstadt, 25 Cent pro Person. Sie fahren auf eigenen Spuren, sozusagen eine Straßenbahn auf Reifen, denn die Spuren sind mit hohen Betonrändern abgegrenzt, man kennt offensichtlich seine Pappenheimer. Auch hier wieder, jeder Fahrer fühlt sich als Nicki Lauda und sein Bus ist sein Rennwagen.

Immerhin, er hält an Haltestellen und nicht wie die normalen Busse, wenn einer oder eine am Straßenrand die Hand hebt, was manchmal alle 10m passiert. Die Türen werden eh nicht geschlossen, wozu? Du dann voll in die Bremse, man steigt noch im Fahren ein oder aus, voll auf das Gaspedal, maximale Beschleunigung, maximaler Lärm, maximaler Qualm. Das Leben als Busfahrer ist ein Traum, kann es schöneres geben?

Das herausragende Gebäude der Altstadt ist die Kirche De La Compañia De Jesus, an deren Decken und Wänden sieben Tonnen Gold als Blattgold verarbeitet sind. Wir besichtigen die Ausstellung „Pressefoto des Jahres 2013“, dann setzt der nachmittägliche Regen ein. Im Schnellbus zurück, leider erwischen wir die falsche Linie, was uns zu einem längeren Spaziergang durch die Neustadt von Quito bringt.

DHL ist der nächste Programmpunkt, die Niederlassung befindet sich natürlich nicht mehr an der im Internet angegeben Adresse, wir müssen uns durchfragen und viel laufen. Die Dame am Schalter schockt uns dann noch mit der Information, dass die im Internet veröffentlichten Laufzeiten nicht eingehalten werden, es sei schließlich Karneval. Was sollen wir machen, wir haben keine Alternativen! Mal sehen, wann die Dokumente für die Carnets in München sind und dann wieder bei uns, egal, wo.

Auf dem Nachhauseweg schauen wir in einem Liquores vorbei und gehen geschockt wieder. Erdinger $10, Campari $25, Gordons Gin $35, bei den Weinen keine Preisangabe, da gehen wir wieder. Der Parkplatz ist trotzdem voll und man nimmt den ersten Schluck gleichmal vor Ort, lässig an das Auto gelehnt.