Freitag, 7. März 2014

Die Nariz del Diabolo und weitere Aufregungen



06.03.2014

Der Tag beginnt um 6:15, um 7:15 stehen wir am Bahnhof und kaufen die Karten $25für Irmi, ich mit Seniorenrabatt $14,50. Da man ohne Pass keine Karten kaufen kann, wusste die Dame am Schalter mein Alter und bot den Rabatt freiwillig an. Das Wetter ist nicht super, aber es regnet nicht.

Um 8:00 fährt der Zug los, er ist ca. zur Hälfte gefüllt, wir hätten uns also nicht so beeilen müssen.  Die Strecke führt steil nach unten, atemberaubend an den Hang geklebt. Nach zwei Spitzkehren oder auch Zick-Zack Kurven sind wir in Sibambe. Dort haben wir eine Stunde Aufenthalt, die wir nutzen, den Tänzern zuzusehen und zu fotografieren. Die Lok wird umgesetzt und es geht wieder hinauf nach Alausí, natürlich in den Regen. Es war doch gut, den ersten Zug genommen zu haben. In Azogues scheint dann wieder die Sonne und wir begeben uns auf einen Spaziergang durch die Stadt auch, um einen der berühmten Panamahüte zu erstehen, die hier hergestellt werden und nicht in Panama, wie die meisten meinen.

Wir finden keine Hutmacherei und nur einen Shop, wo wir auch kaufen, da ist unser Reiseführer wohl ein Märchenbuch.  Wir finden den Campingplatz in Cuenca und sehen auch den Volvos der Menrads, also fahre ich durch das Tor, Irmi protestiert, es sei zu niedrig. Sie hat leider recht, ich räume das Dach ab und es liegt auf dem Führerhaus. Der Eigentümer, Roberto ist Indigen/französischer Abstammung vom Stamm der Cañares und von sonnigem Gemüt, er lacht und sucht ein paar Leute zusammen, während ich mit einem dicken Spanngurt das Dach gegen weiteres Abrutschen sichere. Ein Gerüst wird aufgebaut und nach einer Stunde kann ich das Auto unter dem Dach herausfahren und endlich auf dem Platz abstellen. Die Reparatur des Daches dauert noch eine Zeitlang, bis es wieder sicher auf seinen Säulen liegt und am nächsten Tag müssen dann noch Restarbeiten gemacht werden. Roberto verlangt für den Schaden 80$; das war dann noch glimpflig, zumal die Reling unseres Autos größeren Schaden an demselben verhindert hat. Und der Campingplatz hat natürlich einen zweiten Eingang.

Den Abend verbringen wir bei leichtem Regen bei den Menrads unter dem Vorzelt und hören im wesentlichen Roberto zu, der ein wenig aus seinem Leben und der Denke seines Stammes erzählt. Die kennen weder Geld noch Religion noch sind ihnen Reichtümer wichtig. Sein Großvater war Franzose, der eine Indigene geheitatet hat. Die Dame wurde 114 Jahre alt, laut Roberto, weil sie nur aus fließenden Gewässern getrunken hat, stehendes Wasser sei totes Wasser. Er spricht neben seiner Stammessprache Quechua natürlich Spanisch, dazu Englisch, Französisch und Deutsch, da er nach seinen Erzählungen acht Jahre mit einer Deutschen zusammengelebt hat. 



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