Mittwoch, 28. Januar 2015

27.01.2015 Über den Paso de Jama nach Argentinien



Der Pass nach Argentinien ist kein Pass, wie man ihn kennt, sondern eher eine Rampe. Mit nur ganz wenigen Kurven geht es hinauf auf 4820m und dann wieder hinab auf eine ca. 4000m hohe, sehr weite Hochebene. Auf dieser weiden an großen Salzseen Vecunias. Bei Kilometer 107 deponieren wir 10Ltr Wasser, die wir für Gerald mitgenommen haben, er fährt heute Nachmittag, dann hat er Rückenwind den Pass hinauf, was mit dem Fahrrad Richtung Argentinien entscheidend ist .  Viel Glück dabei, lieber Gerald und melde Dich mal.



Die gemeinsame Grenzstation von Chile und Argentinien liegt dann auf 4000m Höhe. Dort geht es, angesichts des Andrangs, ein voller Reisebus ist vor uns, relativ schnell.  Die argentinische Beamtin füllt uns sogar handschriftlich die Einreiseformulare aus.  Sie schreibt links, hat das Formular um 90° gedreht und schreibt also von unten nach oben mit um 90° gedrehten Buchstaben. Für Linkshänder sicher eine interessante, aber schwierig zu lernende Methode. Der argentinische Zöllner flirtet massiv mi Irmi und will ihr klar machen, dass sie besser ohne mich reist, vielleicht hat er recht!



Dann wird von vier Mann das Auto kontrolliert, zwei kontrollieren wirklich, zwei schauen zu. Man lässt einige Fächer öffnen, schaut in die Staukästen, in den Kühlschrank, das war es dann, wir können fahren. Argentinische Autos werden richtig gefilzt, wie wir es von ganz früher her kennen. Nach der Versicherung hat Gott sei Dank keiner gefragt.



Kurz hinter der Grenze geht der Motor aus, springt auch nicht mehr an. Ich muss das Führerhaus kippen, pumpen, dann  startet er wieder. Was ist passiert? Ich bin seit Peru mit Diesel aus dem 400ltr-Tank gefahren und der ist ganz schön leer geworden. Dann ging es auch noch bergab, der Diesel ist nach vorne gelaufen, da hat offensichtlich das Saugrohr nicht mehr im Diesel gesaugt, sondern in der Luft. Als dann alles Diesel im System verbraucht war, ist der  Motor stehen geblieben.



Die Landschaft wird allmählich grüner, was dem Auge sehr gut tut. Durch einen blendend weißen Salar hindurch erreichen wir dann den Pass, der uns hinunter bringt auf 2200m Höhe, und das in wirklich mehr als hundert Serpentinen, also richtige Spitzkehren, da ist das Stilfser Joch  nichts dagegen. Außerdem wird das nicht von 22m langen LKW befahren wie hier,  Autotransporter, die japanische Autos von Chile nach Argentinien bringen. Offensichtlich landen die Frachtschiffe aus Asien in den chilenischen Häfen.



Im grünen Tals des Rio Grande de Jujuy geht es dann weiter hinunter auf 1300m, interessanterweise wird es nicht wärmer, aber feuchter, was uns, die wir nun seit Wochen die trockene Wüstenluft gewöhnt sind, einigermaßen schafft.



Ca. 15km vor San Sebastian de Jujuy existiert der Campingplatz in Yala noch, auf dem schon Klaus Schier gestanden ist. Er hat Wifi von erstaunlich guter Qualität. Autos größer als unsereres müssen allerdings vor der Türe parken.
  
Unser Standort -24.1179600, -65.4035263, 1346m hoch

Unser Weg durch Chile