Sonntag, 1. März 2015

28.02.2015 Weiter durch die Pampa bis Balneario El Condor


Wieder geht es hunderte Kilometer ereignislos durch die Pampa Richtung Norden. Vor Viedma ändert sich das Landschaftsbild, aus der Pampa ist Acker- und Weideland geworden, der nahe Rio Negro macht es möglich. In der Zwischenzeit zeigt das Thermometer 32,5°C an, so beschließen wir, zum Übernachten ans Meer zu fahren in der Hoffnung, dass es  dort kühler ist.

Wir bleiben an der Steilküste stehen und blicken erstaunt auf den Sandstrand ca. 25m unter uns, er ist voll von Menschen und Autos. Es ist Ebbe und die Menschen sind mit ihren Autos, Motorrädern, Quads und auch Fahrrädern auf dem feuchten, festen Sand unterwegs, soweit wir blicken können.  Es ist jedoch zu sehen, dass die Flut bereits läuft und eine Stunde später beginnt das große Aufbrechen.

Wir verbringen den Abend vor dem Auto und schauen den Vögeln zu, die wie Surfer die Luftströmung an der Abbruchkante ausnützen und sich darin vergnügen. Schwalben sind besonders geschickt, die Papageien nicht ganz so, aber dafür demonstrieren sie zu Hunderten perfekte Formationsflüge mit viel Geschrei bis in die tiefe Dämmerung. Dann verschwinden sie zielsicher in ihren Nisthöhlen in der Steilwand.


27.02.2015 Seelöwen, aber keine Seeelefanten



Wenige Kilometer entfernt auf einer Landzunge gibt es eine Seelöwenkolonie, dort ziehen zurzeit die Mütter ihre Jungen auf. Die kleinsten sind noch ganz schwarz, sind auch noch nicht im Wasser zu sehen.  Sie sind meistens in der Näher der Mütter und nuckeln die extrem fette Milch. Die etwas größeren tummeln sich im Wasser und spielen dort miteinander, liegen auf dem Rücken in den Wellen und lassen sich an den Strand treiben.



Wir fahren weiter an die Spitze der Landzunge zum Leuchtturm, da soll es auch Seeelefanten geben.

Die Steilküste ist hier sicher 100m hoch und wir sehen Tiere in der Sonne liegen, ob es Seelöwen oder Seeelefanten sind, ist nicht zu erkennen. An Seil und Strickleiter steige ich hinab, kann jedoch nicht nahe genug an die Tiere heran, die Flut treibt hohen Wellen bis an den Fuß der Steilküste, selbst in Badehose unpassierbar.



Irmi winkt von oben und zeigt an eine andere Stelle, dort liegt ein kapitaler Seelöwe und schläft in der Sonne. Bis auf wenige Meter gehe ich heran und mache Bilder, er rührt sich nicht. Erst ein Steinchen, das ich in seine Nähe werfe, bringt ihn dazu, den Kopf zu heben und mich vorwurfsvoll anzusehen. Dann legt er sich wieder hin, ich bin wohl keine Bedrohung für ihn.



In Puerto Madryn holt Irmi die Wäsche ab, ich warte am Auto. Dabei entdecke ich, dass der rechte, hintere Staukasten eingedrückt und halb offen ist. Der Weg von der Steilküste zum Leuchtturm war extrem ausgewaschen und ich musste teilweise in abenteuerlicher Schräglage fahren, dabei ist das Auto einmal abgerutscht und wahrscheinlich mit dem Staukasten aufgesessen.



Auf dem Campingplatz gelingt mir eine notdürftige Reparatur, aber der Staukasten ist hin.